Wirtschaft: Mehr Geld für die Technologie von Morgen

Lange Zeit sind viele in der Politik dem Leitsatz „Wirtschaft wird in der Wirtschaft gemacht“ gefolgt. An diesem Satz ist durchaus etwas wahr: Unternehmertum kann man sich nicht backen. Das kann man bei jungen Leuten mit guten Ideen nur fördern. Aber an diesem Satz ist auch vieles falsch. Denn, die Vorstellung, dass sich alles immer von selbst regelt, hat dazu geführt, dass wir in Deutschland viel verschlafen haben. Andere aber eben nicht. Die digitale Welt wird heut fast ausschließlich von amerikanischen und chinesischen Unternehmen dominiert und das hat heute massive Auswirkungen auf uns alle. Nicht zuletzt der Handel in unseren Innenstädten leidet darunter.

Jetzt sind auch unsere bisherigen Premiumprodukte im Industriebereich mittlerweile unter Druck aus dem Ausland geraten. Insbesondere der Automobil-Standort ist von dem Wandel weg vom Verbrenner, hin zur Elektromobilität massiv betroffen. Aber auch der Umbau der Industrie weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien und Wasserstoffwirtschaft schlägt nun schnell zu. Das alles betrifft auch uns hier ganz direkt. 

Unsere Region ist geprägt durch Mittelstand und viel Zulieferindustrie. Unser Wirtschaftsstandort muss jetzt eine „Nische“ identifizieren, mit der er sich im komplexen Themenfeld der Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie (noch) etablieren kann. Viele Technologiefelder sind bereits besetzt. Insbesondere die Zulieferindustrie bietet aber noch technologische Potenziale und hier müssen wir ansetzen, indem wir Netzwerke ausbauen und gemeinsam – Land, Städte und Wirtschaft – eine Strategie für unsere Region entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass gerade der Mittelstand innovativer und anpassungsfähiger ist und gute Ideen entwickeln wird.  

Wirtschaft und Staat müssen an einem Strang ziehen

Warum ist das Gemeinsame von Wirtschaft und Staat dann hier wichtig? Weil der Mittelstand es alleine nicht schaffen kann, eine flächendeckende Infrastruktur und Wasserstoffnetz aufzubauen. Große Unternehmen können das, sie werden das auch machen. Aber eben für sich selbst. In der Fläche wird es anders aussehen und zu leisten sein – wer hier nach einem Beispiel fragt, dem möchte ich nur auf die Themen Mobilfunk und Glasfaser hinweisen. Hier hat sich auch nichts von sich selbst aus geregelt. Jetzt dürfen wir das Stückwerk jeden Tag bewundern. Die Reparatur dieser Fehler kosten uns jetzt Milliarden und eine Wiederholung können wir und die Unternehmen sich nicht leisten.

Deswegen haben wir als SPD für NRW einen Transformationsfonds in Höhe von 30 Milliarden Euro vorgeschlagen. Nicht weil wir einfach eine beeindruckende Zahl in die Welt setzen wollten, sondern weil uns klar ist, dass wir für den Umbau unserer Wirtschaft, für das Aufholen (und Überholen) gegenüber anderen das Geld brauchen werden. Weil Regionen wie unsere diese Chance brauchen und verdient haben. 

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